Erfahrungsbericht FZ8-N

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FZ8muc
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Re: Erfahrungsbericht FZ8-N

Beitrag von FZ8muc »

Also wenn man von ner Verzögerung von 10m/s² (trockene Fahrbahn, warme Reifen/Bremsen) ausgeht, dann hat man aus 100km/h nen Bremsweg von ca 35m und steht nach 2,5s (bei sehr guter Reaktionszeit).

So weit ist das also garnicht weg mit den 2s.


Gruß
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gegengift
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Re: Erfahrungsbericht FZ8-N

Beitrag von gegengift »

Klar geht das. Es wäre ein Traum, wenn die FZ8 so schnell beschleunigen könnte, wie sie verzögern kann. Und durch das recht milde abgestimmte ABS gehen ja noch die ein oder anderen Bruchteile des Bremswegs flöten...
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FZ8muc
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Re: Erfahrungsbericht FZ8-N

Beitrag von FZ8muc »

Ich finde nicht, dass das ABS zu milde abgestimmt ist. Gerade vorne bremst es auf jeden Fall nah am Limit. Beim Sicherheitstraining mit warmen Reifen/Bremsen auf griffiger Fahrbahn ist eher das Hinterrad hochgegangen, als dass das ABS geregelt hat.


Gruß
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stranner

Re: Erfahrungsbericht FZ8-N

Beitrag von stranner »

FZ8muc hat geschrieben:Ich finde nicht, dass das ABS zu milde abgestimmt ist. Gerade vorne bremst es auf jeden Fall nah am Limit. Beim Sicherheitstraining mit warmen Reifen/Bremsen auf griffiger Fahrbahn ist eher das Hinterrad hochgegangen, als dass das ABS geregelt hat.


Gruß
dem kann ich mich nur anschließen. der bremsweg war beim training echt top und besser als der so manch anderer Maschine (ebenfalls mit ABS. Die ohne ABS haben ja eh keine Chance :wink: ). nen stoppi ist kein problem, wenn man es drauf anlegt.
gegengift
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Re: Erfahrungsbericht FZ8-N

Beitrag von gegengift »

Richtig, wie Du schon sagst: Ein Stoppi ist kein Problem, wenn man es drauf anlegt. Ansonsten bleibt das Hinterrad in der Regel am Boden. Bin schon AB-Systeme gefahren, da musst Du Dich sehr bewusst nach hinten lehnen, damit das nicht passiert. Ausserdem blockiert bei anderen Systemen teils auch für Bruchteile das Vorderrad (ohne dass es gefährlich wird). Das kenne ich von meiner FZ8 so nicht.

Letztlich finde ich aber auch, dass das ABS der FZ8 im Gesamten top ist. Hab ja auch geschrieben "recht milde abgestimmt" und nicht, "zu milde abgestimmt" :klugscheiss:
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FZ8muc
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Re: Erfahrungsbericht FZ8-N

Beitrag von FZ8muc »

Zum Thema Rad blockieren trotz ABS: Beim Sicherheitstraining gabs ne Übung, da sollte man nicht die "Schwamm ausquetschen" Bremstechnik anwenden, sondern ruckartig voll zugreifen und danach sofort wieder loslassen. Auch das ABS der FZ8 kam hier erst garnicht zum regeln, sondern es blockierten für nen ganz kleinen Moment das Vorderrad.

Da man die Bremse ja sowieso sofort wieder gelöst hat, wars absolut ungefährlich, aber man hat auf jeden Fall gemerkt, dass es blockiert hat (und natürlich hat es auch kurz gequietscht).

Gruß
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gegengift
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Re: Erfahrungsbericht FZ8-N

Beitrag von gegengift »

Ja, das kann man bei der FZ8 mutwillig provozieren, bei anderen Systemen ist das aber ständig der Fall (bei einigen Ducatis z.B). Wenn dann der Belag wechselt kann es schon sein, dass das System einen Tick zu langsam die Bremse öffnet. Für einen Anfänger, vor allem die Neulinge, die nie gelernt haben ohne ABS vernünftig zu bremsen, ist das dann nicht mehr schön...
Dolmant

Re: Erfahrungsbericht FZ8-N

Beitrag von Dolmant »

FZ8muc hat geschrieben:Also wenn man von ner Verzögerung von 10m/s² (trockene Fahrbahn, warme Reifen/Bremsen) ausgeht, dann hat man aus 100km/h nen Bremsweg von ca 35m und steht nach 2,5s (bei sehr guter Reaktionszeit).

So weit ist das also garnicht weg mit den 2s.


Gruß
Diese 10m² sind ein absolut theoretischer Wert. Das theoretische Maximum liegt bei 9,81m/s² mehr als ca. 9,6 m/s² wirst du selbst bei besten Bedingungen nie erreichen. Grundlehrgang Bremsverzögerung und Hochrechnung
Und beste Bedingungen heißt trocken und Asphalt einer Rennstrecke. Die sind aber immer besser, als bei "normalem" Straßenasphalt
der sehr unterschiedlich ist. Von daher sollte man sich nicht einen Bremsweg von 35 m in den Kopf setzen, sondern lieber 45 bis 50 Meter im Hinterkopf behalten (Reiner Bremsweg! ohne Reaktionszeit)!. Da hat man noch etwas Luft. Egal welches Motorrad ;).
gegengift
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Re: Erfahrungsbericht FZ8-N

Beitrag von gegengift »

Ich glaube nicht, dass es eine "natürliche Grenze" der maximalen Verzögerung in Gestalt der Erdbeschleunigung gibt. Diese These geht doch davon aus, dass zwischen Rad und Fahrbahn lediglich Haftreibung besteht und blendet die Verzahnungseffekte moderner Sportreifen total aus. Dadurch kann mehr Grip durch Formschluss erreicht werden. Ausserdem spielt bei Motorrädern ja auch die geringe Masse bei meist sehr guten Reifen und sehr guten Bremsen eine Rolle.

In dieser Tabelle ist die Motorradverzögerung auch mit 10, also über der Erdbeschleunigung, angegeben.
Zuletzt geändert von InTheY2K am Mi 6. Jun 2012, insgesamt 2-mal geändert.
Grund: Link korrigiert
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Björn
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Erfahrungsbericht FZ8-N

Beitrag von Björn »

Sehe ich auch so. Bei der Schräglage ist es ja das gleiche Prinzip. Da ist auch nicht bei 45 grad Schluss ;)


Mitm Telefon fortjeschickt ...
Viele Grüße aus Tornau v.d.H. - Björn
stranner

Re: Erfahrungsbericht FZ8-N

Beitrag von stranner »

Dolmant hat geschrieben:
FZ8muc hat geschrieben:Also wenn man von ner Verzögerung von 10m/s² (trockene Fahrbahn, warme Reifen/Bremsen) ausgeht, dann hat man aus 100km/h nen Bremsweg von ca 35m und steht nach 2,5s (bei sehr guter Reaktionszeit).

So weit ist das also garnicht weg mit den 2s.


Gruß
Diese 10m² sind ein absolut theoretischer Wert. Das theoretische Maximum liegt bei 9,81m/s² mehr als ca. 9,6 m/s² wirst du selbst bei besten Bedingungen nie erreichen. Grundlehrgang Bremsverzögerung und Hochrechnung
Und beste Bedingungen heißt trocken und Asphalt einer Rennstrecke. Die sind aber immer besser, als bei "normalem" Straßenasphalt
der sehr unterschiedlich ist. Von daher sollte man sich nicht einen Bremsweg von 35 m in den Kopf setzen, sondern lieber 45 bis 50 Meter im Hinterkopf behalten (Reiner Bremsweg! ohne Reaktionszeit)!. Da hat man noch etwas Luft. Egal welches Motorrad ;).
Die Realität hat mir deutlich bessere Werte aufgezeigt. Nur Vorderradbremse hatte ich 34/35m und Vorderrad+ Hinterbremse hatte ich 30m beim Training. Geschwindigkeit waren Tacho 100 km/h und die Markierungen haben wir mit nem Maßband nachgemessen. Der Spitzenreiter bei dem Training war übrigens deine KTM 990 SMT. Die hat es sogar nach 28m zum Stillstand geschafft.
mweber2

Re: Erfahrungsbericht FZ8-N

Beitrag von mweber2 »

:klugscheiss: Es ist eigentlich so, dass der Haftreibungskoeffizient zwischen Reifen und Untergrund den maximal möglichen Bremsweg sowie die maximal mögliche Schräglage begrenzt. Wenn dieser größer als 1 ist sind Bremsbeschleunigungen möglich die größer als 1g (9,81m/s²) sind oder Schräglagen die größer als 45° sind möglich. Im Grunde hängt also alles davon ab wie gut der Reifen am Boden pickt :) .
Hier noch ein interessanter Link dazu: Klich :klugscheiss:
Dolmant

Re: Erfahrungsbericht FZ8-N

Beitrag von Dolmant »

Wenn ihr unter "Laborbedingungen" herumprobiert ist das ja gut und schön ... Will ich gar nicht herumdiskutieren. Aber bei "normalen" Betriebsbedingungen halte ich es für fahrlässig, solche Annahmen zu machen und dementsprechend zu fahren.

Im "Normalbetrieb" wird man eher an den 40 Metern sein als an "28" Metern Bremsweg bei einer KTM SMT. Ich weiß dass die eine hervorragende Bremsanlage hat. Fahr schließlich selber eine. Aber eine Verzögerung von 13,78 m/sek² habe ich noch nicht hinbekommen. Mein Bremsweg ist länger. Aber wahrscheinlich bin ich nur ein extrem schlechter Bremser...

Der Bremsweg hat ja nicht unerheblich damit zu tun, was für Reifen auf einem Motorrad montiert sind, welche Umgebungstemperatur herrscht, was für eine Reifentemperatur herrscht, Luftdruck usw.
Den Reibbeiwert der Fahrbahn, den man (im normalen Straßenverkehr) nie kennen kann, mal ganz außen vor gelassen. Auf der Rennstrecke kann dieser > Eins sein und damit in der Tat extrem kurze Bremswege ermöglichen. Auf "normaler Straße" dürfte das aber selten der Fall sein bzw. würde ich mich nicht darauf verlassen, dass das immer so ist.

Wenn man von Bremsversuchen eines Fahrtrainings generalisiert, ist das wohl etwas gewagt. Der gemessene Bestwert wird ja in den seltensten Fällen beim ersten Versuch erreicht, sondern erst nach dem zweiten oder dritten mal, evtl, sogar noch später. In Notsituationen hat man aber nur einen Versuch.

Lange Rede kurzer Sinn, eigentlicher Hintergrund meines Einwandes war der, zu verdeutlichen, dass es im normalen Straßenverkehr gesünder ist, von weniger optimistischen Annahmen auszugehen. Ich wollte keine Physikdiskussion lostreten.
stranner

Re: Erfahrungsbericht FZ8-N

Beitrag von stranner »

Servus,

das ist dazu auch mein letzter Einwand. Es handelte sich um eine "handelsübliche" abgesperrte Straße; also keine Rennstrecke mit besonders griffigem Belag. Außerdem war das nicht ein einzelner Bestwert, sondern ein Weg, der sich immer wieder reproduziert hat. Mit ABS greift man halt voll rein und steht. Derjenige, der die KTM gefahren ist, hatte nicht einmal mehr als 30 Meter. Für den Straßenbetrieb gebe ich dir natürlich Recht. Wir haben dann auch auf Hindernisse angebremst. Da kommt einen schon ganz schön die W**st, weil die Geschwindigkeit ja quadratisch abgebaut wird und man so erst sehr spät langsam ist. Für mich ist zum Beispiel am Ende noch ein "Wohlfühlabstand" von 10 Metern nötig gewesen, sprich, ich rechne für mich auf der Straße auch mit 40 Metern. Hier ging es doch aber am Anfang um die Leistungsfähigkeit der Bremse, und die ist hoch.

Ich wünsche allen noch einen schönen Feiertag
Blackman

Re: Erfahrungsbericht FZ8-N

Beitrag von Blackman »

Blackman ist zurück.
Meine FZ 8 war jetzt zur 10000er Durchsicht. Ich kann mich nicht beklagen. Die Maschine funktioniert tadellos. Keine Pannen oder Probleme. Auch noch die Orignalbereifung drauf. (Falls Einwände kommen "Das gibst doch nicht nach 10000 Km noch die originalen") Gibst doch, ich fahr halt nicht so "brutal".
Alles in Allem für mich eine sehr richtge Wahl. Die FZ 8 kann ich nur empfehlen.
In dem Sinne, Blackman.
Zuletzt geändert von Blackman am Di 19. Jun 2012, insgesamt 1-mal geändert.
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