Erfahrungsbericht FZ8-N

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gegengift
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Motorrad: FZ8 N ABS

Erfahrungsbericht FZ8-N

Beitrag von gegengift »

So, habe jetzt 2500KM auf meiner FZ8 runter und möchte in der gebotenen Kürze für alle Kaufinteressenten mal meine Erfahrungen als Otto-Normalmotorradfahrer posten:

Das Ergebnis vorweg: In der Summe ihrer Eigenschaften ist die FZ8 m.E. das beste Motorrad fürs Geld in ihrer Klasse.

Im Einzelnen:

-Verarbeitung
Die generelle Verarbeitung befindet sich auf einem erstaunlich hohen Niveau. Schweißnähte sind sauber, Anbauteile exakt eingepasst, Schläuche und Leitungen vernünftig verlegt, es klappert nix, es wackelt nix.

-Motor
Der Motor ist das größte Plus der FZ. Durchzug deutlich besser als bei einer jeden 600er, dreht komplett verzögerungsfrei ab Standgas hoch, hat zwischen 3500 und 5000 bereits sehr gut verwertbaren, wenn auch nicht explosiven Landstraßendruck und geht ab 5500 durchaus brutal zur Sache und zwar bis in den Begrenzer. Das Ansprechverhalten ist nicht zu verbessern. Der Sound (mit Serien-ES) ist ab 5000 wirklich richtig gut, ein röchelndes fauchendes Ansauggereäusch inklusive. Ich frage mich wirklich, wie die das hingekriegt haben. Unter 5000 ist der Sound unauffällig, leise säuselnd und unspektakulär, was ich aber persönlich nicht schlecht finde. Wenn man in dem Bereich was hören will, braucht man jedenfalls einen anderen ESD. Das in vielen Tests bemängelte Drehmomentloch zwischen etwa 5000 und 6000 gibt es wirklich, es ist aber alles andere als ein Problem. Es entsteht zwischen 5- und 6000 vielmehr eine "kleine Turbocharakteristik", die durchaus Spaß macht. Ich halte den oft zitierten "Hänger" also letztlich für absolut vernachlässigbar was den Fahrspaß und die verwertbare Beschleunigung angeht. Ich kann mir schwer vorstellen, dass diese Eigenschaft jemanden intensiv stört.

-Fahrwerk und Handling
Das Handling ist -kurz gesagt- perfekt. Einlenken, Abwinkeln, Bremsen in Schräglage, schnelle Wechselkurven, alles geht wie von allein. In sehr schnell gefahrenen Wechselkurven braucht man dann schon einen bewussten und etwas kraftvolleren Lenkimpuls, aber ich denke das ist bei keinem Bike großartig anders. Das Fahrwerk spricht perfekt und feinfühlig an und hält die Karre eigentlich immer auf Kurs, auch bei fiesen Bodenwellen in Kurven kommt nicht zu viel Bewegung in die Fuhre. Bei starken Bremsen, taucht die Gabel für meinen Geschmack etwas zu schnell und zu tief ein, was aber letztlich nicht vom harten Bremsen abhält und auch nicht vom schnellfahren. RIchtig schlecht fährt sich die FZ8 aber im Soziusbetrieb, da das hintere Federbein hierzu nicht zu gebrauchen ist. Man eiert dann durch Kurven und zwar auch bei maximaler Vorspannung. Im Alleinbetrieb finde ich das Federbein aber super (Ich wiege 72 Kilo ohne Ausrüstung) bei mittlerer Vorspannung. Ich brauche im Alleinbetrieb nichts härteres, um schnell unterwegs zu sein und Spaß zu haben. Wenn man viel zu zweit fährt, führt allerdings kein Weg an einem Austauschfederbein vorbei. Die Schräglagenfreiheit ist durch ein sehr frühes Aufsetzten der Angstnippel der Fußrasten arg begrenzt im Vergleich zu anderen Bikes (etwa 600er Hornet, Street Triple). Mit ner R6 auf der Renne kann man also nicht mithalten, auf Landstraßen wird man aber von nichts anderem abgehängt, jedenfalls nicht aufgrund der Eigenschaften der FZ8.

Vielleicht hilft das dem einen oder anderen, der sich mit einer Kaufentscheidung rumschlägt.
Zuletzt geändert von gegengift am Mo 26. Sep 2011, insgesamt 1-mal geändert.
purehektik
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Re: Erfahrungsbericht FZ8-N

Beitrag von purehektik »

Bist du auch mal ein anderes Motorrad länger gefahren?

Ich fahre eine XJ6 und meine Freundin eine Fazer8. Da tauscht man auch mal... Und ich muss sagen, dass bei der Fazer im Vergleich zur XJ6 z.B. die Griffe extrem vibrieren :/ Die Sitzposition ist sportlicher, es lasstet mehr Gewicht auf den Händen.

Von einem Drehzahlloch kann ich nix berichten, zumindest im Anzug bis 11k /min ist sie der xj kpl überlegen.

Leichter ist die Fazer übrigens auch, zumindest lässt sie sich aufgesessen leichter rangieren als die XJ6, und das trotz der höheren Sitzposition...
gegengift
Beiträge: 192
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Motorrad: FZ8 N ABS

Re: Erfahrungsbericht FZ8-N

Beitrag von gegengift »

Ja klar bin ich mehrere Moppeds länger gefahren unter anderem die erwähnten. Meine letzte war eine Honda CBR600F. Die Xj6 kenne ich nur von einer 1Stündigen Probefahrt. Sie ist der FZ8 in jeder Hinsicht unterlegen. Die Handlichkeit ist bei der FZ wahrscheinlich nicht wegen dem Gewicht besser, sondern wegen dem wesentlich stabilieren Rahmen. Das Fahrwerk der XJ ist noch wesentlich weicher als das ohnehin schon weiche Fahrwerk der FZ. Der Motor ist kein Vergleich, ca.180ccm, 30PS und 20 NM mehr. Vergleichen lässt sich die Fz8 eher mit der Fz6 und der Fz1 und liegt eben ziemlich genau dazwischen.
FZ8kalli

Re: Erfahrungsbericht FZ8-N

Beitrag von FZ8kalli »

Moin!

Also ich kann mich "gegengifts" Meinungsbericht nur voll anschließen! Ich bin seit Ostern Besitzer dieser "atemberaubenden" Maschine und bin vollends zufrieden!
Motorrad bin ich bis jetzt nur auf der Fahrschulmaschine gefahren. Das war ne Cagiva - V-Raptor 1000
mit 112 PS und 105Nm, welche mit dem TL1000 eigentlich wesentlich mehr Vortrieb bringt als die FZ8. Aber ich sehe keinen "Nachteil" darin die FZ8 zu fahren. Ganz im Gegenteil, das ungestüme
und ruppige Fahrverhalten der Cagiva war einfach nur noch Sackgang! Vom beschissenen Handling ganz zu schweigen... Als ich die FZ8 das erste mal Probe gefahren bin hab ich mir nur gedacht:
"WOW, was geht die Karre ab!" Kurven fahren geht wie von selbst und der Motor ist auch einfach nur sahnig! Das Leistungsloch zwischen 4 bis 6000U/min ist zwar spürbar aber nicht gravierend...

man denkt sowieso nicht mehr daran, sobald man weiter am Hebel zieht und jenseits der 6000 wieder ordentlicher Vortrieb herrscht!

Ich krieg jedenfalls jedesmal ein breites Grinsen wenn ich das tue ;)

freundliche Grüße vom Forenneuling

FZ8kalli ;)
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snacke99
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Re: Erfahrungsbericht FZ8-N

Beitrag von snacke99 »

purehektik hat geschrieben:
Und ich muss sagen, dass bei der Fazer im Vergleich zur XJ6 z.B. die Griffe extrem vibrieren :/

.
das vibrieren der griffe hatte ich auch zwichen 4000 und 6000U/min. hab den reifendruck vorne auf 2,6 erhöht und weg war das problem.

fahr aber eine fz8 fazer
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GulDukat
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Re: Erfahrungsbericht FZ8-N

Beitrag von GulDukat »

moin,

habe jetzt 3000 km runter und bin wirklich zufrieden.das einzige was ich bemängeln würde, womit ich aber auch leben kann ist das federbein und die wirklich weiche gabel.ich möchte aber nicht bei enme neuen mopped gleich eine vierstellige summe investieren und warte bis die origanlteile hin sind.im letzten test der zeitschrift motorrad kommt unsere yammi auch nur auf platz 3 und das hinter einer suzuki gsr 750 die von der verarbeitungsqualität in einer anderen echt schlechteren liga spielt.wie so vieles im leben alles sehr subjektiv.

meine zweite maschine war 1988 eine xj 600. die hatte ein fahrwerk das verbog sich wie ne banane und der motor war auch nicht so doll aber ich war der könig der strasse.das jammern ist auf hohem niveau.es ist doch wie bei digitalkameras.was echt schlechtes gibts nicht mehr, nur die eigenen ansprüche stehen einem im weg und man entscheided selbst was man kauft.

ich fahre jetzt eine maschine mit ...

- guter verarbeitung
- einer super motorleistung
- einem top preis-leistungsverhältnis
- einem super design

und habe jeden tag spass damit.


gruß

jochen
Erfahrung macht nur klug, wenn es danach nicht zu spaet ist.
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Bause
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Re: Erfahrungsbericht FZ8-N

Beitrag von Bause »

Moin,

ich komme ja von der Hornet 600, die in besagtem Test ja vor der FZ8 gelandet ist.

Meine Meinung dazu ist, dass das Fahrwerk der FZ8 tatsächlich ihre Schwachstelle ist. Leider sogar ne recht deutliche.

Für mich macht Motorradfahren aber mehr aus, als nur ein gutes Fahrwerk zu haben.

Auch wenn es oberflächlich klingen mag, aber Optik und Sound sind für mich defintiv 2 wichtige Faktoren beim Bike.

Die FZ8 ist finde das derzeit schönste klassiche Nakedbike aufm Markt. Auch beim Sound: So genial knallen beim Runtertouren wie die FZ8 hat die Hornet auch nicht gemacht, da konnte man dranschrauben was man wollte.

Muss dazu aber sagen, die Suzuki habe ich noch nicht live erlebt....

Ich mag meine FZ8.
Black is back!
gawaschemo
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Re: Erfahrungsbericht FZ8-N

Beitrag von gawaschemo »

Tag allerseits,
ich habe meine FZ8 seit September 2010, mittlerweile über 3000 km runter und kann nur sagen:
ich grinse nur noch beim Fahren. Ich finde die Yamaha Super konzipiert, wenn auch das Fahrwerk eine absolute schwachstelle ist--wird gerade behoben.
Ich komme unter anderem von Kawasaki ZRX 1200 und BMW GS auf die Yamaha, die Leistung reicht aus, der sound ist super, das Handling Fahrradgleich.
wenn auch mittlerweile einiges umgebaut wurde und noch weiter wird, was besseres als Basis habe ich selten gefahren.


Umbauten bisher:
LED Blinker
KZH
Sturzpads FZ8
Fussrastenanlage Lightech Klappbar

Weiter umbauten:
Öhlins Komplett mit Gabelkit
Lenkr, Griffe, Hebel Etc


Gruss Rolf
SackundAsche

Re: Erfahrungsbericht FZ8-N

Beitrag von SackundAsche »

FZ8kalli hat geschrieben:Moin!

Also ich kann mich "gegengifts" Meinungsbericht nur voll anschließen! Ich bin seit Ostern Besitzer dieser "atemberaubenden" Maschine und bin vollends zufrieden!
Motorrad bin ich bis jetzt nur auf der Fahrschulmaschine gefahren. Das war ne Cagiva - V-Raptor 1000
mit 112 PS und 105Nm, welche mit dem TL1000 eigentlich wesentlich mehr Vortrieb bringt als die FZ8. Aber ich sehe keinen "Nachteil" darin die FZ8 zu fahren. Ganz im Gegenteil, das ungestüme
und ruppige Fahrverhalten der Cagiva war einfach nur noch Sackgang! Vom beschissenen Handling ganz zu schweigen... Als ich die FZ8 das erste mal Probe gefahren bin hab ich mir nur gedacht:
"WOW, was geht die Karre ab!" Kurven fahren geht wie von selbst und der Motor ist auch einfach nur sahnig! Das Leistungsloch zwischen 4 bis 6000U/min ist zwar spürbar aber nicht gravierend...

man denkt sowieso nicht mehr daran, sobald man weiter am Hebel zieht und jenseits der 6000 wieder ordentlicher Vortrieb herrscht!

Ich krieg jedenfalls jedesmal ein breites Grinsen wenn ich das tue ;)

freundliche Grüße vom Forenneuling

FZ8kalli ;)


Hallo FZ8Kalli und natürlich auch der Rest,

ich habe in den nächsten Tagen meine Prüfung und gedenke auch zu bestehen. Mein Fahrschulmoped ist eine Honda CBF600, fährt sich eigentlich ganz gut. Habe aber natürlich keinerlei Vergleich. Meine Frage - Du hast offensichtlich auch noch nicht sooo lange den Führerschein - ist denn die FZ8, oder eigentlich die Fazor geeignet als Anfängerfahrzeug ?
Ich bin schon etwas älter und habe schon etliche 100.000 unfallfreie PKW Km hinter mir...

Herzlichen Dank und weiterhin gute Fahrt bei diesem sensationellen Wetter ;-)
Filiale

Re: Erfahrungsbericht FZ8-N

Beitrag von Filiale »

Eigentlich ist jedes Fahrzeug als Anfängermotorrad geeignet. Es kommt nur auf den Fahrer an mit entsprechender Vernunft zu fahren.
Fakt ist: Je leichter ein Motorrad ist, desto besser ist es für den Anfänger, weil es doch die eine oder andere "kippelige" Situation geben wird...beim Rangieren, Wenden, Schieben, Ausweichen oder einfach stehenbleiben an der Ampel...man sollte mit beiden Fußsohlen komplett auf den Boden kommen (als Anfänger)...das gibt zusätzliche Sicherheit.
Dein Alter ist egal, hier fahren auch viele Ü50 äußerst spritzig durch die Gegend :lol:
gegengift
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Motorrad: FZ8 N ABS

Re: Erfahrungsbericht FZ8-N

Beitrag von gegengift »

Also die FZ8 ist eigentlich sehr sehr gut für Anfänger geeignet. Gründe:

1. Der Motor und der Leistungseinsatz sind sehr sanft und daher gut kontrollierbar
2. Sie hat nicht zu viel Leistung für einen Anfänger, so dass Traktionsprobleme auftauchen beim rausbeschleunigen usw.
3. Das Handling ist supereasy und narrensicher sowie vor allem fehlerverzeihend.
FZ8kalli

Re: Erfahrungsbericht FZ8-N

Beitrag von FZ8kalli »

gegengift hat geschrieben:Also die FZ8 ist eigentlich sehr sehr gut für Anfänger geeignet. Gründe:

1. Der Motor und der Leistungseinsatz sind sehr sanft und daher gut kontrollierbar
2. Sie hat nicht zu viel Leistung für einen Anfänger, so dass Traktionsprobleme auftauchen beim rausbeschleunigen usw.
3. Das Handling ist supereasy und narrensicher sowie vor allem fehlerverzeihend.

Dem kann ich nur zustimmen. Vor allem beim Punkt Handling. Echt easy! Und fehlerverzeihend definitiv auch... naja als Anfänger verbremst man sich halt schon noch ab und zu mal ;)
pae58

Re: Erfahrungsbericht FZ8-N

Beitrag von pae58 »

Zur Abrundung ein paar Zitate aus dem Reitwagen (eine österreichische Motorradzeitschrift), Heft 5/2011 über die FZ8 Fazer:

"Ambitionierten Reitern wird's an nichts fehlen."
"Ausgewachsenes Eisen, gut und günstig für jedermann."
"Nur Ausgeglichenheit, Kurvengier und Reserven, echt unglaublich, wie das harmoniert."
"Mehr als perfekt geht eben nicht."

Und (im Gegensatz zu "Motorrad" mit mehreren BMW-Anzeigen und Beiheftern) findet sich nur eine halbseitige Yamaha-Anzeige im Heft :wink: .

Gruß aus Seevetal,
Axel
gegengift
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Motorrad: FZ8 N ABS

Re: Erfahrungsbericht FZ8-N

Beitrag von gegengift »

Wobei man die Aussage "Ambitionierten [...] wird es an nichts fehlen" fairerweise korrigieren muss:

Beim ambitionierten Angasen fehlt einem

1. Schräglagenfreiheit (was aber zur Not durch Austausch der Rastenanlage und des ESD verbessert werden kann)
2. Einer Dämpfung , die größeren Belastungen gerecht wird. Hier wäre dann in letzter Konsequenz Austausch des Federbeins und ein Cartridge-Kit für die Gabel angesagt

Rüstet man bei den beiden Punkten nach, düfte dann aber wirklich auch dem Ambitionierten nichts mehr fehlen.
SackundAsche

Re: Erfahrungsbericht FZ8-N

Beitrag von SackundAsche »

Hallo zusammen,

das liest sich prima, werde Ende Mai eine Probefahrt machen, dann weiß ich mehr. Rein optisch finde ich sie einfach toll, auch wenn die Schwester FZ8 in der akt. Ausgabe von Motorrad nur Platz 3 von 4 erreicht hat.
Auf jeden Fall mal danke, ich glaube schon, dass ich mein erstes Moped gefunden habe ;-)
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